Nachhaltiger Alpenraum

Raumordnung ohne Bodenordnung?

Innsbruck, 13. Mai 2024 – Die Veranstaltungsreihe „Fokus Schweiz-Tirol: Nachhaltiger Alpenraum“ lud am ATP-Campus in Innsbruck zur Ausstellung mit anschließender Paneldiskussion. Unter dem Titel „Raumordnung ohne Bodenordnung?“ diskutierten Expert:innen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland über die Herausforderungen der Raumplanung in diesen drei Ländern.

Podiumsdiskussion „Raumordnung ohne Bodenordnung?“
Nur 13 % der Landesflächen in Tirol sind besiedelbar. Auf ein ähnliches Szenario trifft man auch in vielen Kantonen der Schweiz. Über dieses Problem wurde in der Podiumsdiskussion „Raumordnung ohne Bodenordnung?“ unter der Moderation von ATP-CEO und Schweizer Honorarkonsul Christoph M. Achammer diskutiert. Die geladenen Diskutanten waren Robert Ortner (Leiter der Abteilung Raumordnung und Statistik, Land Tirol), Maarit Felicitas Ströbele (Redaktorin Landschaft Hochparterre, Verlag für Architektur, Planung und Design), Stephan Reiss-Schmidt (Stadtdirektor a.D. und Mitinitiator für ein soziales Bodenrecht, München) und Samuel Kissling (Leiter Recht, EspaceSuisse). Sie besprachen die raumplanerischen Herausforderungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Dabei beleuchteten die Expert:innen auch ökonomische, ökologische, rechtliche und soziologische Perspektiven.

„13 % sind in Tirol insgesamt Kulturland, man kann dort also Lebensmittel anbauen und eben auch bauen. Gewisse Bauformen provozieren natürlich, dass der Anteil an versiegelter Fläche aus dem Verkehr heraus größer ist als die eigene Baufläche“, erklärte Christoph M. Achammer

Am Abschluss der Diskussion bat Christoph M. Achammer die Redner:innen, einen Wunsch bezüglich der Problematik zu äußern. Robert Ortner ersehnt sich folgendes: „Wenn man den Boden oder die Oberfläche der Erde verwendet, dann so nützlich wie möglich, so schön wie möglich, so sinnvoll wie möglich und so langlebig wie möglich.“ In Österreich ist man derzeit durch den hohen Eigentumsschutz noch zurückhaltender in Bezug auf neue Konzepte der Raum-/Bodenordnung. In der Schweiz gibt es zu dieser Thematik hingegen erste Lösungen, die bereits gesetzlich ermöglicht worden sind. Diese greifen in die Wertentwicklung des Bodens ein. Trotz dieser ersten Lösungen ist dies für Samuel Kissling ein Anliegen: „Die nachfolgende Generation soll einen sozialen, umwelt- und klimaverträglichen sowie -gerechten Umgang mit dem Boden verinnerlichen.“

Ausstellung „Constructive Alps 2022“
Die Veranstaltungsreihe wurde mit der Wanderausstellung „Nachhaltige Architektur von Ljubljana bis Nizza – Constructive Alps 2022“ eröffnet. Dabei werden die besten Einreichungen des gleichnamigen Architekturwettbewerbs ausgestellt. Dieser wird von der Schweiz und Liechtenstein ausgeschrieben, um damit zur Alpenkonvention beizutragen. Die Ständer für die Ausstellungstafeln wurden von Paul Ohnmacht, Head of Design in Innsbruck, so gestaltet, dass sie zukünftig als Sitzgelegenheiten unter den Kastanienbäumen des kleinen Parks verbleiben können. Die Ausstellung kann noch bis 9. Juni 2024 am ATP-Campus in Innsbruck besucht werden.

    v. l.: Paneldiskussion mit ATP-CEO Christoph M. Achammer, Stephan Reiss-Schmidt, Samuel Kissling, Maarit Felicitas Ströbele, Robert Ortner. © ATP/Bause
    v. l.: Paneldiskussion mit ATP-CEO Christoph M. Achammer, Stephan Reiss-Schmidt, Samuel Kissling, Maarit Felicitas Ströbele, Robert Ortner. © ATP/Bause
    Wanderausstellung „Nachhaltige Architektur von Ljubljana bis Nizza – Constructive Alps 2022“ © ATP/Bause
    Wanderausstellung „Nachhaltige Architektur von Ljubljana bis Nizza – Constructive Alps 2022“ © ATP/Bause
    © ATP/Bause
    © ATP/Bause

    Kontakt aufnehmen

    Kontakt aufnehmen

    Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse! Bitte geben Sie uns ein paar Informationen, damit wir mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.