Online/Wien, am 27. Januar 2021 – Wie kann die EU-Richtlinie, wonach alle Neubauten ab 2021 mit erneuerbaren Energien vor Ort versorgt werden müssen, umgesetzt werden? Diese und ähnliche Fragen stellten sich die FachexpertInnen beim Online-Kick-off-Event „Business Treff: Mit der Kraft der Sonne“, veranstaltet von der Stadt Wien, der Wirtschaftsagentur Wien, Austria Solar und Photovoltaik Austria.
Michael Haugeneder, Geschäftsleiter von ATP sustain Wien, gab in seinem Vortrag gemeinsam mit Tobias Weiss, AEE INTEC, einen spannenden Einblick in das EU-Projekt CRAVEzero. Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Kostenreduktion von nearly Zero Energy Buildings (nZEBs) über alle Lebenszyklusphasen hinweg. „Um den Anforderungen der EU-Richtlinie gerecht zu werden und gleichzeitig Mehrkosten zu vermeiden, braucht es neue iterative Planungsprozesse mit eigenen Analyse- und Berechnungsmethoden“, weiß Haugeneder. Im Forschungsprojekt entwickelte das Konsortium mit ATP sustain-Beteiligung verschiedene Tools wie etwa die „Process Map“, die einen Überblick über die Komplexität und die Möglichkeit der Einflussnahme auf den Planungs- und Bauprozess von nZEBs bietet.
Im zweiten Teil des Vortrages ging Michael Haugeneder auf die Planung von nZEBs am Beispiel des Technologiezentrum Seestadt (tz1) ein: „Um die Auswirkungen von unterschiedlichen Optimierungsmöglichkeiten in der Planung und im Betrieb dezidiert bewerten zu können, führten wir verschiedene Variantenstudien durch“, erklärte Haugeneder. Die Untersuchung des tz1 im Zuge des Projektes CRAVEZero ergab hierbei in Summe an die 46.000 Varianten. Untersucht und anhand von Energie- und Lebenszykluskostenberechnung bewertet wurden beispielsweise Gebäudestandard, Energieversorgung, Lüftungssystem, Solarnutzung und die Verhaltensweise der NutzerInnen.
