Für bessere CO2-Bilanzen

newsAuthor.image.originalResource.alternative}

Klara Meier, Energy und Sustainability Expert, ATP sustain in München

newsAuthor.image.originalResource.alternative}

Ursula Reiner, Architektin, BIM-Managerin und Sustainability-Managerin, ATP Wien

15.11.2022, Lesezeit: 2 Minute(n)

ATP entwickelte ein Tool zur frühzeitigen Berechnung der grauen CO2-Emissionen.

Die Baubranche verursacht in Deutschland rund 35 % der CO2-Emissionen. Das ist eindeutig zu viel! Ein wichtiges Ziel für eine klimaneutrale Zukunft muss daher sein, den Anteil der CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Neben der Optimierung der roten CO2-Emissionen müssen wir ebenso einen Fokus auf die grauen CO2-Emissionen legen. Doch welche „Schrauben“ können wir hier als Planer:innen konkret drehen? Und welche Auswirkungen haben unterschiedliche Materialien auf den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes?

Unsere Lösung
Das von uns entwickelte „CO2-Tool Gebäude“ ist ein digitales Planungswerkzeug, das schon in frühen Planungsphasen (Wettbewerb/Vorentwurf) ermöglicht, die Emissionswerte von verschiedenen Konstruktions-Varianten zu bewerten. Die Basis bilden hierbei die in Revit modellierten Hauptelemente.

„Mit dem ATP-CO2-Tool können bereits in frühen Planungsphasen richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden.“

Durch die Befüllung von Revit-Parametern auf Bauteilebene lassen sich mit wenig Aufwand die Auswirkungen unterschiedlicher Ausführungsvarianten auf den ökologischen Fußabdruck eines Gebäudes detailgenau untersuchen.

CO2-Tool im Test
Anhand einer Büroimmobilie haben wir im Standardraster folgende Varianten untersucht:
• ein Tragwerk aus Stahlbeton bzw. eine Holzverbunddecke mit Holzleimbindern
• eine Fassade mit Aluverbundplatten bzw. eine reine Aluminiumfassade

Schon ohne Berechnung kann man erahnen, dass eine Holzverbundkonstruktion CO2-ärmer ist als jene aus Stahlbeton. Mit dem Tool ist es darüber hinaus jedoch auch möglich, für die verschiedenen Tragkonstruktionen konkrete Zahlen zu hinterlegen. Das steigert wiederum die Beratungskompetenz in Bezug auf die CO2-Intensität unterschiedlicher Varianten. Zusätzlich ist es möglich, für die Ergebnisse Kostennennwerte zu hinterlegen. Im Idealfall erkennt man dadurch, dass die ökologisch nachhaltigere Variante teilweise sogar kostengünstiger in Bezug auf die Lebenszykluskosten ist.

Auszeichnung
Das innovative Planungstool wurde 2022 mit dem Green-BIM Award 2022 ausgezeichnet. Mit dem Award zeichnet die Jury unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) vorbildhafte Projekte, Tools und Methoden aus, die Lösungen für einen besseren Klimaschutz in der digitalen Bauwirtschaft erbracht haben.

„Da wir alle Gebäude von Beginn an interdisziplinär in virtuellen Modellen aufbauen, können wir unser CO2-Tool wunderbar einsetzen, um die ressourcenschonendsten, energieeffizientesten sowie CO2-ärmsten Varianten eines Gebäudes zu bestimmen. Diese Auszeichnung bestärkt uns in unserem Engagement.“

v. l.: Tobias Hutter (ATP sustain), ATP-Architektin Ursula Reiner und ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert nahmen den Green-BIM Award 2022 für das CO2-Tool entgegen. © BIM-Tage Deutschland
v. l.: Tobias Hutter (ATP sustain), ATP-Architektin Ursula Reiner und ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert nahmen den Green-BIM Award 2022 für das CO2-Tool entgegen. © BIM-Tage Deutschland

Ursula Reiner studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien und ist seit 10 Jahren bei ATP architekten ingenieure tätig. Die Architektin ist BIM-Managerin/Auditorn, Assoziierte Partnerin bei ATP Wien und brennt für das Thema Nachhaltigkeit.

Klara Meier ist Energy and Sustainability Expert bei ATP sustain in München, der ATP-eigenen Forschungsgesellschaft für Bauphysik und Nachhaltigkeit. Die DGNB-Beraterin beteiligt sich mit ATP sustain auch an den Forschungsprojekten CRAVEZERO und DESIGN2ECO.

Kontakt aufnehmen

Kontakt aufnehmen

Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse! Bitte geben Sie uns ein paar Informationen, damit wir mit Ihnen Kontakt aufnehmen können.