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Klimaneutrales Bürogebäude für EagleaBurgmann in Wolfratshausen
EagleBurgmann zählt zu den weltweit innovativsten Anbietern industrieller Dichtungstechnik. Im Zuge der Entwicklung einer grünen und marktführenden Unternehmenszukunft entschied sich das Unternehmen für eine umfassende Modernisierung und Erweiterung des Firmensitzes in Wolfratshausen. Die Baumaßnahme verfolgte zwei zentrale Anliegen: die Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Kommunikation und Zusammenarbeit fördert, sowie die Umsetzung ambitionierter Nachhaltigkeitsziele.




















Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Das umweltschonende Energiekonzept ermöglicht langfristig Klimaneutralität. Die Verbesserung des energetischen Standards von GEG auf ein Effizienzgebäude 40 reduziert die betriebsbedingten CO2-Emissionen um 56 % – insgesamt um 762 t (148 kg CO2e/m2) nach 50 Jahren Betrieb. Um die baumaterialbezogene CO2-Belastung zu reduzieren, verwendete man Holzbauweise für alle nichttragenden Außenwände. Eine 132 kWp PV-Anlage auf dem Dach und an der Fassade sorgt für einen gleichmäßigen Energieertrag über den Tagesverlauf.
Das Herzstück des Gebäudes verbirgt sich jedoch unter der Erde. Eine innovative Geothermieanlage nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs, um das Gebäude im Winter effizient zu beheizen und im Sommer angenehm zu kühlen. Die Wärmepumpe sorgt dabei für einen nahezu emissionsfreien Betrieb und reduziert den Energiebedarf auf ein Minimum. Ergänzt wird das nachhaltige Energiekonzept durch eine moderne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.


Agile und flexible Arbeitswelten
Das Bürokonzept ist genau auf die Bedürfnisse der 340 Nutzer:innen abgestimmt und unterstützt agiles, vernetztes Arbeiten. Das standardisierte Grundrisslayout bietet klare Orientierung und hohe Flexibilität: In jedem Geschoss befinden sich Module mit Open-Office-Arbeitsplätzen und Einzelbüros für Führungskräfte. Herzstück jedes Geschosses ist die multifunktionale Mittelzone – ein lebendiger Ort der Begegnung und des Austauschs.
Eine besondere Qualität liegt in der akustischen Optimierung der Arbeitsbereiche. Hochwertige Systemtrennwände, akustisch wirksame Deckensegel und Schallabsorber bei der Einrichtung sorgen dafür, dass konzentriertes Arbeiten trotz offener Strukturen jederzeit möglich bleibt.
Vorausschauend flexibel
Das Bürokonzept wurde von Beginn an so konzipiert, dass es mit dem Unternehmen „mitwachsen“ kann. Eine spätere Erweiterung um ein oder zwei Gebäuderiegel ist ebenso möglich wie die Anbindung bestehender Baukörper. Zudem erlaubt die erhöhte Raumhöhe im Erdgeschoss eine künftige Nutzung als Kongress- oder Veranstaltungsbereich.

Die digitale Integrale Planung zeigte auch bei diesem Projekt wieder ihre immensen Vorteile. Durch den digitalen Zwilling konnten wir die Nutzer:innen aktiv einbeziehen, bevor das Gebäude überhaupt steht: Die Mitarbeiter:innen erlebten schon in der Planungsphase das Gebäude aktiv mit der VR-Brille und sahen, wo sie künftig arbeiten werden. Das fertige Gebäude entspricht nun exakt dem digitalen Zwilling.
Petra Oberacher
Gesamtprojektleiterin bei ATP Innsbruck.
BIM2AVA
Die Konsequenz der digitalen und Integralen Planung von Anfang an zeigt sich insbesondere in der durchgängigen Anwendung. Denn nicht nur Planung und Bauausführung, sondern auch die Ausschreibung erfolgten mit „BIM2AVA“, einer digitalen Schnittstelle zwischen Planung und Ausschreibung. Es steht für die Zusammenführung umfangreichen Fachwissens aus Bautechnik, Planung, Ausschreibung und Programmierung; und für einen neuen Workflow. Damit die Elemente automatisch übertragen werden können, muss bereits in der frühen Planungsphase systematisch modelliert werden.
- Auftraggeber
Freudenberg Real Estate GmbH
- Ort
Wolfratshausen, DE
- Baubeginn
03/2023
- Fertigstellung
06/2024
- Bruttogeschossfläche
5.877 m2
- Bruttorauminhalt
24.804 m3



